Warum Kinderzahnheilkunde

Gibt es einen Unterschied zwischen Kinderzähnen und einem Erwachsenengebiss?

Ja, es gibt sogar mehr als einen Unterschied. Kinder haben ein Milchgebiss, Erwachsene haben ein Erwachsengebiss oder anders gesagt: Milchzähne fallen irgendwann aus und werden durch bleibende Zähne ersetzt. Doch ist das nicht der einzige Grund für die Kinderzahnheilkunde.

Die wichtigsten Gründe für Kinderzahnheilkunde sind:

  • die Milchzähne sind sehr viel weicher und auch anfälliger als bleibende Zähne,
  • Kiefer und Kopf eines Kindes sind deutlich kleiner als bei einem Erwachsenen,
  • und nicht zuletzt: ein Zahnarztbesuch kann für ein Kind eine psychische Belastung darstellen.

Die Kinderzahnheilkunde berücksichtigt diese Faktoren.

Vom Milchzahn zur Kinderzahnheilkunde

Wie sich Milchzähne entwickeln

Wenn ein Kind ungefähr sechs Monate alt ist, bekommt es seine ersten Zähne. In der Regel handelt es sich dabei um die unteren Schneidezähne, gefolgt von den oberen Schneidezähnen. Bis das Kind drei Jahre alt ist, hat es ein komplettes Milchgebiss, das aus insgesamt 20 Zähnen besteht: vier Milchschneidezähne (jeweils oben und unten), zwei Milcheckzähne (jeweils oben, unten) und vier Milchbackenzähne (jeweils oben, unten).

Wenn das Kind sechs Jahre alt ist, bekommt es seine ersten bleibenden Zähne, beginnend mit einem ersten großen Backenzahn, der hinter den Milchbackenzähnen durchbricht. Dass ein Kind seine bleibenden Zähne bekommt, bemerkt man aber meistens erst, wenn nach und nach die Milchzähne ausfallen und Platz für die größeren, kräftigeren bleibenden Zähne machen. Die Milchzähne fallen übrigens aus, weil die Milchzahnwurzeln sich auflösen. Daraufhin fallen die Milchzähne nach und nach aus und die bleibenden Zähne wachsen nach.

Auch, wenn man nicht verhindern kann, dass Milchzähne ausfallen, so ist es doch wichtig, sie von Beginn an gut zu pflegen. Ein schlecht gepflegtes Kindergebiss kann für große Probleme bei den bleibenden Zähnen sorgen.

Anfälligkeiten beim Kindergebiss

Die häufigsten Gründe für den Zahnarztbesuch

Ein Kind, das zahnt hat Schmerzen. Das kommt daher, dass die Milchzähne sich durch das Zahnfleisch an die Oberfläche drängen. Das Zahnfleisch ist gerötet und angeschwollen. Das ist nicht schlimm, tut aber weh. Entsprechend gereizt ist das Kind, es entwickelt viel Speichel und es schläft unruhig. Manchmal kommen Infektionen und Fieber hinzu. Versuchen Sie, mit einem gekühlten Beißring Schmerzen zu lindern oder auch mit Kamillen- oder Salbeitee.

Milchzähne haben dieselben Aufgaben wie auch die Zähne bei Erwachsenen: sie helfen bei der Zerkleinerung von Nahrung. Doch haben die Milchzähne eine weitere Aufgabe: sie helfen beim Sprechen. Sind zum Beispiel die Milchzähne nicht gut ausgebildet, kann es sein, dass ein Kind lispelt. Das kann ein Grund für einen Zahnarztbesuch sein.

Im Idealfall bleiben die Milchzähne bis zum natürlichen Zahnwechsel erhalten. Trotzdem kann es passieren, dass die Milchzähne von Karies befallen werden. Milchzähne werden ungerne gezogen, da es passieren kann, dass sich Nachbarzähne verschieben. Das wiederum kann Auswirkungen auf das Wachstum der bleibenden Zähne haben, sie können zum Beispiel schief wachsen. Dennoch zieht der Spezialist für Kinderzahnheilkunde auch mal einen Milchzahn, wenn die Gefahr besteht, dass der Karies auf den nachwachsenden Zahn übergeht.

Was übrigens für Erwachsene gilt, gilt auch für Kinder: der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt ist absolut zu empfehlen!

Die richtige Pflege von Milchzähnen

Wann sind Milchzähne von Problemen bedroht und kann man dem vorbeugen?

Die richtige Pflege beginnt mit dem Putzen. Ab dem ersten Zahn, also ab ca. sechs Monaten, gilt: täglich putzen. Beim Baby einmal täglich mit Wattestäbchen oder einem weichen Tuch, bei Kindern ab zwei Jahren zwei Mal täglich mit einer weichen Kinderzahnbürste. Fragen Sie Ihren Zahnarzt, welche Kinderzahnpasta er empfiehlt.

Auch für Kinderzähne gilt: Zucker und andere Kohlenhydrate, die in Säuren umgesetzt werden, können zu Karies führen. Die Kariessäuren greifen den eh schon weichen und dünneren Zahnschmelz an und können schnell auf das Zahninnere übergehen. Hier gilt Vorsicht, denn wie erwähnt, kann der Karies im Milchzahn auch auf die noch nicht sichtbaren bleibenden Zähnen übergehen.

Natürlich passen die meisten Eltern auf, dass ihre Kinder wenig oder gar keine Süßigkeiten essen. Aber schon das Nuckeln an der Flasche kann zum so genannten Nuckelflaschenkaries führen. Nicht nur enthalten Säfte Zucker und Säuren, auch Milch und milchhaltige Getränke. Den Zähnen tut das nicht gut. Besser ist es, dem Kind ungesüßte Tees und Wasser aus einem kindergeeigneten Becher zu geben. Sollte es dennoch zu Karies kommen oder sogar zu einer Wurzelentzündung, sollten man schnell zu einem Zahnarzt gehen, der auf Kinderzahnheilkunde spezialisiert ist.

Überhaupt macht der regelmäßige Besuch eines Kinderzahnheilkundlers Sinn. Er entdeckt den Karies schneller oder kann die so genannten „Kreidezähne“ – das sind Zähne mit schwachem Zahnschmelz – mit einem fluorhaltigen Lack versiegeln. Schließlich ist Vorbeugung immer besser.

Gibt es Risiken bei der Kinderzahnheilkunde?

Worauf müssen Sie beim Zahnarztbesuch achten

Beim Zahnarztbesuch an und für sich gibt es keine Risiken. Muss der Zahnarzt bei Ihrem Kind einen Zahn ziehen, weil er zum Beispiel von Karies befallen ist, gelten jedoch dieselben Risiken wie für einen Erwachsenen. Insbesondere bei jüngeren Kindern kann es sein, dass der Zahnarzt die Behandlung unter Vollnarkose empfiehlt. Es wird vorher immer ein Gespräch geben, um Vorerkrankungen zu klären und Risiken weitestgehend auszuschließen.

Falls Sie hierzu Fragen haben, sprechen Sie uns gerne an.

Gibt es Alternativen für die Kinderzahnheilkunde?

Die Alternative zum Kinderzahnarzt ist der Zahnarzt. Ein Kind wird sich allerdings bei einem Zahnarzt, der sich auf Kinderzahnheilkunde spezialisiert hat, immer wohler fühlen und der Zahnarzt weiß, worauf es bei der Behandlung von Kindern und Milchzähnen ankommt.

Haben Sie noch Fragen?

Möchten Sie mehr über die Pflege von Kinderzähnen wissen? Sprechen Sie uns an. Wir erzählen Ihnen gerne alles, auf was Sie bei Ihrem Kind achten müssen.

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